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Al-Azhar-Observatorium äußert sich besorgt über „Islam-Landkarte“ in Östereich

20:36 - June 28, 2021
Nachrichten-ID: 3004391
Teheran (IQNA)- Das Al-Azhar-Observatorium zur Bekämpfung des Extremismus hat in einem Bericht sein Besorgnis über die Islam-Landkarte in Österreich ausgedrückt.

Die „Islam-Landkarte“ stößt weiterhin auf Kritik.

In einem veröffentlichten Bericht hat auch das Al-Azhar-Observatorium zur Bekämpfung des Extremismus in Kairo sich besorgt über die Islam-Landkarte in Österreich gezeigt. Das teilte Russia Al-Youm mit.

Im Bericht heißt es: „Die Anzahl der in Österreich lebenden MuslimInnen beträgt 800.000 Personen. Das heißt, der Anteil der Muslime an der Gesamtbevölkerung Österreichs liegt bei 8 Prozent.“

Seit 1912 ist der Islam eine in Österreich staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft. Im Bericht wurde darauf hingewiesen und betont: „Österreich ist das einzige Land in der Europäischen Union, das den Islam seit 1912 als offizielle Religion anerkannt hat. In diesem Land wurde im Oktober 2013 erstmals „der Tag offenen Moschee“ anerkannt, was beim Aufbau der Beziehungen zwischen Muslimen und Nichtmuslimen eine wichtige Rolle spielte."

In einem anderen Teil des Berichts heißt es: „Österreichs Bundespräsident Alexander van der Bellen hat im April 2017 alle Frauen aufgerufen, aus Solidarität mit Musliminnen einen Tag ein Kopftuch zu tragen. Das war ein Zeichen der Solidarität mit Musliminnen, um Islamophobie zu bekämpfen. Im Januar 2020 verteidigte Alexander van der Bellen nochmals die Rechte der muslimischen Frauen.“

Dann kritisierte das Al-Azhar-Observatorium die Islam-Landkarte in Östereich. Das Al-Azhar-Observatorium betonte: „Die muslimfeindliche „Warnschilder“, die von Extremisten in der Nähe von Moscheen aufgehängt worden sind, stellen eine klare Bedrohung für Muslime dar.“

 

Al-Azhar-Observatorium äußert sich besorgt über „Islam-Landkarte“ in Östereich

Es ist anzumerken, dass Susanne Raab, Integrationsministerin der Österreichischen Volkspartei (ÖVP), am 27. Mai 2021 eine interaktive „Islam-Landkarte“ veröffentlichte. Darauf zu sehen: 623 muslimische Verbände, Organisationen und Moscheen, jeweils mit Verbindungen und einer Einschätzung der ideologischen Ausrichtung – samt Adresse. In einigen Fällen waren sogar die Privatnummern der Vorstandsmitglieder aufgelistet. Die Karte wurde vor knapp zehn Jahren von der österreichischen Dokumentationsstelle politischer Islam erstellt. Das österreichische Integrationsministerium hat sie aktualisiert. Seit dem 27. Mai war sie abrufbar.

Die Islam-Landkarte löste heftige Kritik aus.

Schon wenige Tage nach der Erstveröffentlichung eskalierte die Situation in Österreich. Unbekannte, einige Medien sprachen von „Identitären“, hängten muslimfeindliche „Warnschilder“ in der Nähe von Moscheen auf. Das verunsichert die muslimische Gemeinde in der Alpenrepublik.

Zuletzt wurde in der Stadt Graz ein „Warnschild“ mit der Aufschrift „Achtung! Politischer Islam in deiner Nähe“ unweit einer Moschee entdeckt. Die Polizei demontierte das Plakat, berichtete der österreichische „Kurier“. Gegen die Täter werde wegen Verhetzung ermittelt.

 

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